S.Geuder, 27.05.2017

Kim-Chi Wiesbaden holt 4 Titel und 17 Platzierungen

In Homburg-Erbach im Saarland fanden die SWEM U15 statt.

Kim-Chi Wiesbaden reiste mit 17 Athleten ins Saarland und sollte am Ende mit 17 Platzierungen wieder nach Hause fahren.
Ein sensationelles Ergebnis.
Am Vormittag kämpften die Jungs.
Im Sauseschritt ins Finale stürmten Lars Berger (-37), Noel Schmidt (-40), Fabian Kerksieck (-40), Alex Vyskubov (-40) und Alexandre Franc (+66).
Für Alexandre Franc und Fabian Kerksieck sollte es die erste Medaille auf einer SWEM sein. Am Ende gewannen beide die Silbermedaille.
Ein großartiger Erfolg für beide Jungs.
Ebenfalls Silber holte sich Alex Vyskubov, der im Finale erneut mit einer Shido-Bestrafung gegen den Finalgegner der Hessenmeisterschaften unterlag. Denkbar knapp und erneut denkbar unglücklich.
Lars Berger und Noel Schmidt durften ihren Südwest-Titel feiern.
Bis 46 kg musste sich Marlo Mircov nur dem DJB-Turnier Sieger von Backnang geschlagen geben und wurde am Ende verdient Dritter.
Marlo zeigte erneut ein sehenswertes Judo, was zurecht mit Bronze belohnt wurde.
Ebenfalls Bronze sicherten sich Luca Janzen -55 kg und Luca Doganay bis 50 kg.
Einen hervorragenden 5. Platz sicherte sich noch Simon Werner bis 50 kg.
Die Ergebnisse der Jungs:
-37 kg 1. Lars Berger
-40 kg 1. Noel Schmidt
2. Fabian Kerksieck
-43 kg 2. Alex Vyskubov
-46 kg 3. Marlo Mircov
-50 kg 3. Luca Doganay
5. Simon Werner
-55 kg 3. Luca Janzen
+66 kg 2. Alexandre Franc

Am Nachmittag gingen dann die jungen Damen auf die Matte.
Bis 33 kg wurde der Titel wie auf den Hessenmeisterschaften unter den Kim-Chi Damen ausgekämpft.
Am Ende hatte souverän Katharina Nguyen die Nase vorne, vor Klara Gerlach und Laura Köhnen.
Bis 36 kg lieferte Stella Fontana einen tollen Wettkampf.
Mit einem umstrittenen Haltegriff, der keiner war, musste sie sich unnötig geschlagen geben. Am Ende wurde es Platz drei.
Ihre erste Medaille auf Südwest-Ebene in ihrem ersten U15-Jahr.
Bis 40 kg machte Saraphina Muhammed bis ins Finale alles richtig und zeigte sehr schönes Ippon-Judo. Im Finale war sie dann etwas gehemmt und musste sich unnötig im Bodenkampf geschlagen geben, was eigentlich ihre Stärke ist. Dennoch ein toller Erfolg im ersten U15-Jahr.
Bis 48 kg kam es erneut zum Duell unserer beiden Vereinskameradinnen, Sinja Galauch und Sarah Birkigt.
Leider wurde auch dieser Kampf, wie auf den Hessenmeisterschaften mit einem sehr merkwürdigen Shido-Bestrafung durch die Kampfrichter entschieden.
Das ist wirklich schade, dass ein Kampf zweier so erfolgreicher Athletinnen immer durch fragwürdige Kampfrichterentscheidungen entschieden wird, anstatt durch eine sportliche Entscheidung durch die Athleten.
Es sollte nicht die einzige fragwürdige Kampfrichter Entscheidung dieses Tages gewesen sein.
Das musste auch Lucia Hintzmann in ihrem Finale bis 52 kg erfahren.
Die unsinnigen U15-Regeln machen unser Judo kaputt. Wer versucht, sich mit Angriffsjudo durchzusetzen, geht die Gefahr ein, mit einer Bestrafung seinen Kampf zu verlieren. Je mehr man versucht, den Gegner zu werfen, um so mehr läuft man Gefahr, eine Bestrafung wegen einer "verbotenen" Handlung zu bekommen.
Im Sinne des Judosports sind diese unsinnigen U15 Regeln schon lange nicht mehr nachvollziehbar.

Die Ergebnisse der Mädels:
Bis 33 kg 1. Katharina Nguyen
2. Klara Gerlach
3. Laura Köhnen
Bis 36 kg 3. Stella Fontana
Bis 40 kg 2. Saraphina Muhammed
Bis 48 kg 1. Sarah Birkigt
2. Sinja Galauch
Bis 52 kg 2. Lucia Hintzmann

Mit 17 Platzierungen holt Kim-Chi Wiesbaden ein sensationelles Ergebnis auf den Südwest-Deutschen Meisterschaften, den höchsten Meisterschaften dieser Altersklasse.
Eine wirklich erstaunliche Leistung des Kim-Chi Nachwuchses, das durchaus noch besser hätte ausfallen können.
Wurden doch zu viele Kämpfe unnötig verloren gegeben.

Mit entscheidend war bestimmt auch die katastrophale Organisation dieser Meisterschaft, die eines DJB-Wettkampfes in keiner Weise würdig war.
Hier ging ja quasi alles schief und die Athleten mussten teilweise mehrere Stunden auf ihren Einsatz warten. Das war Anti-Werbung für den Judosport, für das man sich als Judo-Verantwortlicher einfach nur schämen sollte.
Leider haben sich die Kampfrichter davon anstecken lassen und bewiesen, dass die U15 Regeln nicht im Sinne des Judosports umzusetzen sind.
Zu unsinnig, zu unübersichtlich, zu viel Willkür/Interpretationsmöglichkeiten.
Sehr viele Kämpfe wurden durch fragwürdige Kampfrichterentscheidungen entschieden, statt sportlich durch die Athleten, gerade in den engen Finalkämpfen.
Es war wohl die mit Abstand schlechteste Südwest Deutsche Meisterschaft U15, die wir in den letzten Jahren erleben mussten und es wird leider nicht besser.
Mit merkwürdigen Entscheidungen auf DJB-Versammlungen, schaufelt man sich sein eigenes Grab und dem Judosport wird der Spaß genommen. Jedes Jahr kommen neue Regeln, Wertungen und Strafandrohungen. So wollte man heute den Trainern verbieten, seine Athleten in Ihrer Muttersprache zu betreuen. Die Kampfrichter müssten schließlich wissen/verstehen, was der Trainer seinem Athleten rein ruft. Es könnte ja etwas "Böses" sein, was nicht erlaubt sei.
So wurde einem Trainer verboten, auf Russisch seinen Athleten zu betreuen, - zumindest hatte man es versucht. Es dürfe nur in Deutsch oder Englisch gecoacht werden.
Angeblich ein Beschluss der DJB-Jugendvollversammlung des letzten Wochenendes.
Ein Dachverband, der sich für Migrationsarbeit und Integration stark macht, - kann er sich einen solchen Beschluss wirklich erlauben? Ist das wirklich Ernst gemeint?
Geht es hier noch um die Sportler oder nur noch um das Wohl der Kampfrichter?
Wer übt diesen Sport eigentlich aus? Die Kinder oder die Kampfrichter?
Der DJB muss sich dringend Gedanken machen, ob seine Strategie die Richtige ist, alle IJF-Regeln bis zur Basis herunter zu erzwingen.
Hier kämpfen Kinder und keine Weltmeister oder Olympia-Sieger.

Man sollte sich lieber Gedanken darüber machen, wie man in Zukunft solche unwürdigen Meisterschaften verhindern kann, anstatt allen Trainern und Athleten immer nur böse Absichten zu unterstellen und sich immer neue Regeln/Strafen/Sanktionen gegen sie ausdenkt.
Irgendwann hat Niemand mehr Lust mitzuspielen, - dann stehen die Kampfrichter alleine auf der Matte.

Südwestdeutsche Meisterschaften U15w (Fotos: Holger Birkigt)