S.Geuder, 04.11.2018

Ab 2019 neue Jugend-Sonderregeln im HJV
Landesjugendleitung knapp einer Abwahl entgangen

In Nied wurde an zwei Wochenenden die Mitgliederversammlung 2018 des HJV abgehalten.
Unendliche Diskussionen um belanglose Dinge und eine schlecht vorbereitete Versammlungsleitung führten einmal mehr dazu, dass ein Tag nicht ausreichte, um alle Tagesordnungspunkte zu behandeln.
So wurde die Versammlung am 28.10. auf unrühmliche Weise unterbrochen und am heutigen Sonntag fortgesetzt.
Leider waren viele Vereine vom ersten Wochenende heute nicht mehr anwesend. Ging es doch heute um den Antrag, die Landesjugendleitung wegen ihrer in die Kritik geratenen Verbandsarbeit abzuwählen.
Die Vereine, die sich über den Stil der Jugendleitung beschweren, werden von Jahr zu Jahr mehr.
Leider kommen die meisten Vereine, die an den Wochenenden mit ihren Jugendlichen unsere Turniere besuchen, nicht mehr zu diesen HJV-Versammlungen, wo ihre Stimme aber dringend benötigt würde.
Um so erstaunlicher, dass die Jugendleitung diesen Abwahlantrag gerade mal mit etwas mehr als 50 % Zustimmung gerade noch so überstehen konnte (Ergebnis : 229 zu 187 bei 25 Enthaltungen).
Ein Ergebnis, dass der Jugendleitung eigentlich zu denken geben sollte und einem Misstrauensvotum gleich kommt, auch wenn sie der Abwahl knapp entgangen ist.

Wegweisend war dann aber dennoch der Beschluss, die Sonderregeln für die Jugend im HJV zu ändern.
Man kann es mit der Überschrift: "zurück zum Ursprung" bezeichnen.
Das Judo soll für alle Beteiligten (Eltern, Athleten, Trainer, Kampfrichter) damit wieder vereinfacht und verständlicher gemacht werden. Letztendlich soll es wieder attraktiver für alle werden und das Judo der Jugend wieder bereichern und aktiver gestalten.
So darf man wieder über die Schulter greifen, nach Hinten kontern, oder in der U13 wieder Hebeln und in der U15 bereits U18 Judo anwenden.
Das wird das Kampfverhalten der Jugendlichen erheblich verändern.
Wird interessant zu beobachten sein, wie der DJB auf diese Regeländerung in Hessen reagieren wird.
Nach Niedersachsen ist Hessen nun der zweite Landesverband, der die Sonderregeln des DJB damit wieder außer Kraft setzt, zumindest in Hessen.
Schade ist nur, dass es im Bundesgebiet nicht möglich ist, für alle Landesverbände die selben Regeln umzusetzen. Für die Athleten bedeutet dies ein ständiges Umdenken, was die Regeln angehen, - ob sie nun in Hessen, dem Rheinland, in Bayern oder Thüringen auf Wettkämpfe fahren.
Überall dort gelten nun nämlich andere Regeln.
Arme Jugend.
Warten wir ab, wie sich Hessen mit den neuen Regeln entwickeln wird.